Das Beste aus 2023: Der Teufel Armut in OCTOPATH TRAVELER II

Wir feiern unsere besten Gaming-Momente des Jahres 2023. Heute enthüllen wir, wie Partitio aus OCTOPATH TRAVELER II von Silber und Verzweiflung geformt wurde.
Von Duncan Heaney

In dieser neuen Reihe lässt das Square Enix Blog-Team einige seiner Lieblingsmomente des vergangenen Jahres wieder aufleben und erläutert, warum wir glauben, dass sie so herausragend sind. Nur um das klarzustellen: Wir sagen nicht, dass es sich hier um die absoluten Höhepunkte des jeweiligen Spiels handelt, sondern dass es einfach einer von vielen Momenten ist, die im Gedächtnis bleiben. Also seid nicht böse auf uns, wenn ihr anderer Meinung seid. Okay?


Neben vielen anderen Dingen ist einer der glorreichen Aspekte an OCTOPATH TRAVELER II, dass es eine schiere Vielfalt von Tönen auf den Bildschirm zaubern kann. Jeder der acht Protagonist:innen hat eine eigene Story, die sich spielen lässt, und sie alle fühlen sich unterschiedlich an.

Um ehrlich zu sein, es ist schwer, die Story eines einzelnen Charakters als "Besten Moment" zu definieren. Sie sind alle außergewöhnlich. Aber eine Geschichte, die in unseren Augen dennoch herausragte, war die von Partitio, und der Aufstieg und Fall des Städtchens Erzrausch.

Was geschieht im ersten Partitio-Kapitel?

Partitio ist ein begnadeter Jüngling, der mit einer silbernen Zunge gesegnet ist und einem angeborenen Verständnis für Handel. Aber anders als einige andere Händler in der Welt besitzt er auch ein starkes soziales Gewissen – anstatt ein Vermögen anzuhäufen, will er seine Fertigkeiten einsetzen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Diese eher edle Perspektive wird gleich in seinem ersten Kapitel geschmiedet, wo er gezwungen ist, sich direkt mit der Realität von Armut auseinanderzusetzen. Seine Geschichte beginnt viele Jahr vor dem eigentlichen Abenteuer, als er, sein Vater und ihr Geschäftspartner Roque in den Besitz eines Silbervorkommens im Wildland kommen.

Im Lauf der Zeit und dank ihrer außergewöhnlichen Handelsfertigkeiten kommt es zur Gründung der Stadt Erzrausch, eine aufstrebende Gemeinde dank des Silbers, das aus den Minen kommt. Aber nichts ist für die Ewigkeit, und der Aufstieg neuer Technologien wie der Dampfmaschine bedeutet, dass die Nachfrage nach Silber rasch sinkt. Um alles noch schlimmer zu machen, lässt Rogue die Stadt hängen – und wegen eines legalen Schlupflochs im Vertrag verliert Partitios Vater sein Anrecht auf das Land.

Und wenig später erhöht der neue Besitzer auch noch die Steuern, was viele Städter in die Armut treibt. Viele verlieren ihre Arbeit und kämpfen ums Überleben, selbst Partitios Vater wird schwer krank aufgrund Erschöpfung und Überarbeitung.

Trotz der wirtschaftlichen Probleme verlangt der Besitzer weiterhin seine Steuern, und er lässt einen hiesigen Halunken, Giff, das letzte Geld aus den Bewohnern pressen. Partitio beschließt, zu Giffs Herrenhaus zu gehen, den Brutalo und seine Schergen zu konfrontieren und ihn zum Aufhören zu bewegen.

Die Entdeckung, die er macht, erschüttert seine Welt, und auch wenn sie der Stadt eine kleine Überlebenshoffnung gibt, so erzeugt sie in ihm doch den Wunsch, die Welt zu bereisen und ein für alle Mal den Teufel namens Armut auszutreiben.

Was ist so gut an diesem Abschnitt des Spiels?

Hier sind nur ein paar Gründe, warum dieser Abschnitt heraussticht.

Man spürt eine Verbundenheit mit Erzrausch

Die Struktur von OCTOPATH TRAVELER II bedeutet, dass ihr viele Städte im Lauf des Abenteuers besucht. Für einige Charaktere und Kapitel sind sie nur die Hintergründe für das größere Abenteuer und haben keinen zentralen Stellenwert. Aber Erzrausch ist anders. Für Partitio ist dieser Ort absolut zentral für sein Abenteuer – bis zu dem Punkt, wo er fast schon zu einem eigenen Charakter wird.

Weil man die Stadt in ihrer Pionierherrlichkeit erlebt, wird es richtig deutlich, wie notleidend sie nun durch die Machenschaften eines korrupten Geschäftsmanns geworden ist. Dieses Gefühl der Unterdrückung und des Elends wird auf brillante Weise vermittelt, und das führt zu echter Anteilnahme an Partitios Aufgabe.

Es werden auf brillante Weise die Töne ausbalanciert

Eines der großartigsten Dinge an OCTOPATH TRAVELER II ist, wie das Spiel so viele verschiedene Arten von Geschichten erzählt.

Wenn ihr beispielsweise eine düstere und zwielichtige Geschichte von Mord und Verrat erleben wollt, dann bekommt ihr diese bei Thronés Versuch, der kriminellen Unterwelt zu entfliehen. Wenn ihr eine heitere Story von Menschen spielen wollt, die die Welt durch ihre Güte besser machen wollen, dann liefert euch das Agnea. Oder wollt ihr lieber ein High-Fantasy-Abenteuer rund um Regenten und Königreiche erleben? So was hat Hikari in petto. Für den Rache-Thriller ist Osvald zuständig, für zum Denken anregende Geschehnisse Temenos, und Ochette – nun, Ochette ist einfach nur entzückend.

Partitios Geschichte verquickt viele dieser verschiedenen Töne auf meisterhafte Weise. Wie in Thronés Geschichte gibt es da Unterdrückung und Leid, von dem sich die Held:innen befreien wollen. Wie bei Hikari geht es um einen Kampf um Kontrolle – das Schicksal der Stadt steht auf dem Spiel. Und wie bei Agnea ist Partitio eine wahre Freude. Er besitzt eine proaktiv fröhliche, optimistische Ausstrahlung, dank der Dinge niemals in komplette Düsternis verfallen.

Die Musik ist majestätisch

OCTOPATH TRAVELER II hat unglaubliche Musik. Tatsächlich würden wir behaupten, dass es sich hier um einen unserer Lieblings-Soundtracks handelt seit ... nun, dem ersten OCTOPATH TRAVELER. Das Werk von Komponist Yasunori Nishiki glänzt das ganze Spiel hindurch, und Partitios Geschichte dienst als exzellentes Beispiel dafür, wie wunderbar sie die Story und Themen des Spiels unterfüttert.

Die Spaghetti-Western-inspirierten Themen von Erzrausch packen einen auf Anhieb, und es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen den schwungvollen Rhythmen der Stadt, während sie erblüht und der Downbeat-Gitarre, wenn sie verfällt.

Und während wir Nishiki-san preisen, sollten wir uns noch einen Moment nehmen, um unsere Wertschätzung für das super-saxy Charakterthema von Partitio auszudrücken. Es ist einfach wundervoll.

Es gibt einen großartigen Bosskampf

Eine weitere Stärke von OCTOPATH TRAVELER II ist sein Kampfsystem. Das war schon im Originalspiel ziemlich beeindruckend, doch in der Fortsetzung wird es noch verfeinert und vertieft, mit neuen Fähigkeiten, Latenten Kräften und vielem mehr.

Einer der Gründe, warum es so gut ist: Das hier ist kein Spiel, wo man sein Hirn ausschalten und sich mit roher Gewalt seinen Weg durch die Kämpfe bahnen kann. Man muss strategisch denken und vorausplanen, wann immer möglich Schwächen ausnutzen und seine geboosteten Angriffe klug timen.

Die Schlachten, die ihr auf eurem Weg zur Konfrontation mit Giff schlagt, lehren euch die zentralen Konzepte, und dieser Boss ist ein toller Test für alles, was ihr über Partitios Fertigkeiten gelernt habt. Ihr müsst mehrere Schergen im Zaum halten und euch auf die machtvollen Attacken von Giff vorbereiten, während ihr selbst ordentlich Schaden verursacht. Das ist ein ziemlicher Balanceakt, und während dieser Boss bei Weitem nicht der härteste im Spiel ist, erweist sich der Kampf dennoch als äußerst befriedigend.


Partitio ist nur einer von acht wundervollen Protagonisten des Spiels, und jede Geschichte hat Momente wie diese – denkwürdige Szenarien, in denen Story, Optik, Sound und Gameplay in Harmonie vereint sind.

OCTOPATH TRAVELER II ist ein rundum faszinierendes Rollenspiel, und wenn ihr es noch nicht erlebt habt, dann solltet ihr das schleunigst nacholen. Es gibt sogar eine kostenlose Demo, bei der ihr das erste Kapitel jedes Charakters durchspielen könnt – und damit auch den Start von Partitios Geschichte, von dem wir hier berichtet haben. Und ja, der Fortschritt lässt sich aufs Hauptspiel übertragen.

Das Spiel ist auf PS5, PS4, Switch und PC via Steam erhältlich.

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