Best Bits: Cosmo Canyon - FINAL FANTASY VII

Achtung: Dieser Artikel enthält Spoiler zu FINAL FANTASY VII.
Von Duncan Heaney

In der Rubrik "Best Bits" blickt unser Blog-Team auf seine Lieblingsmomente in Spielen von Square Enix und erläutert, warum sie so herausragend sind. Aber nur um das klar zustellen: Wir behaupten nicht, dass es sich dabei um den absoluten Höhepunkt des jeweiligen Spieles handelt. Es ist ganz einfach ein Moment von vielen, der sich abhebt und in Erinnerung bleibt. Also seid nicht sauer auf uns, wenn ihr anderer Meinung seid, okay?

Da Red XIII gerade in den neusten FINAL FANTASY VII REMAKE Screenshots im Mittelpunkt steht, dachten wir uns, wir schauen uns mal einen seiner großartigsten Momente aus dem Original Spiel an...


Die Story von FINAL FANTASY VII bewegt einen einfach.

Das ist etwas, was mir aufgefallen ist, als ich vor ein paar Wochen mal wieder zu dem Spiel zurückgekehrt bin. Cloud & Co. haben diesen ständigen Vorwärtsdrang, im übertragenen wie wörtlichen Sinn: Es gibt immer einen neuen Ort zu erkunden, ein neues Vehikel zu stehlen oder eine neue Bedrohung, mit der man sich auseinandersetzen muss. Und das ist es, was diesem Spiel eine so unvergessliche Energie verleiht.

Aber hie und da nimmt FINAL FANTASY VII den Fuß vom Gas und erlaubt dem Tempo - und der zentralen Erzählung -, ein bisschen langsamer zu werden. Wenn das geschieht, dann kann dies einen bemerkenswerten Effekt haben. Und nirgends tritt das deutlicher zu Tage als in Cosmo Canyon.

Was passiert in Cosmo Canyon?

Während der Verfolgung von Sepiroth legen Cloud und der Rest der Truppe einen Halt in Cosmo Canyon ein, um Red XIII abzuliefern, der aus diesem Ort stammt. Das gibt ihnen auch die Möglichkeit, eine Pause einzulegen in einer deutlich gemächlicheren Umgebung als zuvor Gold Saucer.

Als sie ankommen, bringt Red XIII ein wenig Licht in seine Hintergrundgeschichte. Er stammt aus einer Familie von Kriegern, die den Canyon beschützen, und er stellt die Truppe seinem 'Großvater' vor, Bugenhagen.

Der schwebende Weise erläutert der Gruppe die Rolle, die der Lebensstrom im Kreislauf von Leben und Tod spielt, und macht ihnen die Gefahr klar, die Shinras Energie-absaugende Maschinen für die natürliche Ordnung darstellen.

Anschließend (und wahrscheinlich nach einer Kauforgie im Waffenladen) versammelt sich die Gruppe um das Lagerfeuer, um zu rasten und das zu verarbeiten, was sie erfahren hat. Verbittert offenbart Red XIII ein paar ernste familiäre Probleme - sein Vater war ein Feigling, der Schande über die Familie gebracht hat.

Bugenhagen hört dies (hat der neugierige alte Mann etwa gelauscht?) und will das Ganze nicht so stehen lassen. An der Geschichte ist mehr dran, und es wird Zeit für unseren haarigen Helden, die Wahrheit zu erfahren.

Der Weise führt Red XIII und eine Handvoll seiner Freunde in eine Höhle. Und als nächstes … Nun, wenn ihr's gespielt habt, dann wisst ihr das, und wenn nicht, dann werde ich euch dieses zukünftige Erlebnis nicht verderben. Ich sage nur so viel: Wessen Tränenkanäle hier trocken bleiben, ist ein stärkerer Fan als ich es bin.

Das passiert also, aber warum ist dieser Abschnitt so ein bewegend? Hier sind ein paar Gründe:

Der Fokus verschiebt sich auf willkommene Weise

FINAL FANTASY VII beschäftigt sich großteils mit dem Konflikt zwischen Cloud und Sepiroth. Aber so fesselnd das auch ist, hat FINALY FANTASY VII doch einige seiner besten Momente, wenn das Spiel einen langen Blick auf einige der anderen Mitglieder der Gruppe wirft. In Cosmo Canyon steht Red XIII im Rampenlicht - und das ist gut so.

Bis zu diesem Zeitpunkt im Spiel ist Red XIII ein Geheimnis. Er ist intelligent, wortgewandt und furchtbar sympathisch, aber wir wissen nicht viel über ihn.

Cosmo Canyon ändert das. Endlich bekommen wir Einblick in den Charakter, seine Konflikte und Hintergrundgeschichte. Wir bekommen den Ort zu Gesicht, wo er aufgewachsen ist, und die Leute, die er liebt. Wir erleben den tiefsitzenden Groll, den er für seinen Vater hegt, und die Mischung aus Stolz und Trauer, die er empfindet, als er erfährt, was wirklich mit ihm geschehen ist.

Wenn die Gruppe schließlich Cosmo Canyon verlässt, wissen wir genau, wer Red XIII ist, wo er herkommt und was ihn antreibt. Für den Rest des Abenteuers ist er zu einem komplett ausgeformten Charakter und einer Schlüsselfigur der Gruppe geworden.


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Thematische Tiefe wird hinzugefügt

Durch das ganze Spiel hindurch erzählt man uns, dass die Energie-saugenden Maschinen von Shinra schlecht sind. Wir glauben es - wir bekommen ein paar Beweise dafür serviert und die gesamte Geschäftsleitung scheint ja zutiefst abscheulich zu sein.

Bugenhagen und sein unnötig extravagantes Planetarium liefern eine umfassende Erklärung, warum die Gewinnung von Mako-Energie schlecht ist. Eines der zentralen Themen des Spiels - der Konflikt zwischen Menschheit und natürlicher Ordnung - rückt deutlich in den Fokus, und das macht die anhaltenden Konflikte mit dem schändlichen Energieunternehmen nur noch dramatischer.

Die Höhle der Gi ist großartig

Wenn unsere Helden die Höhle der Gi betreten, um herauszufinden, was mit dem Vater von Red XIII geschehen ist, realisieren sie nicht, dass sie in einen Alptraum hineinstolpern.

Die Höhle wird von den ruhelosen Geistern des Stamms der Gi heimgesucht, die viele Jahre zuvor eine glücklose Offensive gegen Cosmo Canyon gestartet haben. Diese Gegner sind gefährlich, sie sprechen Zauber, die ein Gruppenmitglied innerhalb einer Minute fertigmachen können oder bei einem einzigen Angriff drei Viertel der Lebensenergie kosten.

Um durch die Höhle zu kommen, muss die Gruppe über Schalter Wege öffnen und heimtückische Spinnweben umschiffen - sie fühlt sich wirklich nach einer feindlichen Umgebung an. Zum Henker, sogar der Boden kann einem an einigen Stellen Schaden zufügen. Dazu kommt, dass die Musik total finster und unheimlich wird und dem Ort eine wirklich beunruhigende Atmosphäre verleiht.

Letztlich schlägt sich die Gruppe durch die Höhle und landet dann im Hinterhalt eines besonders fiesen Bossgegners. Es kommt zu einem harten Kampf (erfahrene Spieler kennen allerdings einen Trick) und zum befriedigenden Höhepunkt einer strapaziösen Reise.

Aber der ist natürlich nicht so befriedigend wie das, was als nächstes folgt … Aber wie schon angemerkt, hier sparen wir uns besser Spoiler.


FINAL FANTASY VII ist ein Spiel mit so vielen erstaunlichen Momenten, wir könnten problemlos 20 'Best Bits'-Artikel damit füllen. Cosmo Canyon ragt aber definitiv heraus. Der Schauplatz steckt voller großartiger Charaktermomente, faszinierender Entwicklungen der Story und befriedigender Kämpfe. Und außerdem ist die dortige Musik fantastisch.

Aber das ist nur meine Meinung. Denkt ihr genauso, oder sticht für euch ein anderer Teil des Spieles heraus? Teilt eure Gedanken in den Kommentaren oder auf den sozialen Kanälen:

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