5 der besten Square Enix-Hasslieben

Freunde, Feinde… oder irgendwas dazwischen? Wir feiern ein paar der wunderbarsten Hasslieben in Square Enix-Spielen.
Von Duncan Heaney

Liebe und Freundschaft, schön und gut. Aber jemand, für den man eine Hassliebe empfindet, ist nicht selten eine spannendere Begleitung.

Ihr wisst, von was wir reden, oder? Zwei Charaktere, die sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben. Oder die auf verschiedenen Seiten stehen, deren Leben aber durch ein unzerstörbares Band miteinander verknüpft sind.

Wir wollen mal ein bisschen was anderes machen und ein paar unserer besten Hasslieben feiern. Denn auch wenn manche Paare sich zanken oder gegeneinander kämpfen mögen, sind sie doch durch eine gemeinsame Sache miteinander verbunden: Die (wie auch immer geartete) Liebe.


Tony Stark und Bruce Banner - Marvel’s Avengers

Wenn ihr mal einen schlechten Tag habt, dann denkt einfach an die Avengers. Der A-Day, eigentlich als Feier der größten Helden der Welt gedacht, wandelt sich rasant zu Chaos und Drama, als eine gewaltige Explosion fast ganz San Francisco vernichtet.

Aber nicht nur die Stadt wird von einem vernichtenden Schlag getroffen, sondern auch die Beziehungen zwischen den Avengers - und keine leidet so sehr wie die zwischen Tony Stark und Bruce Banner. Als die Welt sich von den Helden abwendet, geraten die beiden wegen einer entscheidenden Frage heftig aneinander: Sind die Avengers gefährlich?

Für Bruce sind sie das, und dass er das öffentlich eingesteht, ist für Tony der ultimative Verrat. Die zwei gehen getrennte Wege, sind nicht länger Freunde und Verbündete.

Wenigstens bis Kamala Khan ihre Wege kreuzt und das Paar wiedervereint. Sie sind wenig erfreut, sich wiederzusehen, und die Spannungen zwischen ihnen scheinen während der gesamten Solo-Kampagne durch.

Aber jenseits all der Feindseligkeit, dem Groll und der abfälligen Attitüde, für die Stark berühmt ist, gibt es immer noch eine Verbindung zwischen den beiden. Auch wenn sie sich (nicht selten schlagkräftig) widersprechen, so sorgen sie sich doch in hohem Maße um den anderen. Man kann darauf vertrauen, dass sie sich gegenseitig den Rücken stärken werden, wenn die Welt sie am meisten braucht. Denn letztendlich verbindet sie mehr als eine Hassliebe: Sie sind beide Avengers.


FINAL FANTASY XV - Ardyn und Noctis, Gladiolus, Ignis und Prompto

Als Kanzler des Königreichs Niflheim sollte Ardyn Izunia eigentlich im Clinch mit Noctis und seiner Entourage liegen - schließlich steht man auf zwei unterschiedlichen Seiten des Konflikts. Doch jedes Mal, wenn er in der Story auftaucht, ist das nicht der Fall.

Die Helden wissen, dass irgendwas mit diesem Filzhut tragenden Geck ein bisschen… schräg ist. Aber er ist ungewöhnlich charmant und unbestreitbar hilfreich. Er beseitigt Straßenhindernisse für sie, hilft ihnen, aus der Armee zu fliehen, als sie sich in Schwierigkeiten befinden, und nimmt sie sogar in seinem Cabrio mit.

Es ist ganz klar, dass Ardyn eine Agenda hat, aber seine Ausstrahlung ist unwiderstehlich und irgendwie sympathisch.

Wenn seine Fassade dann endgültig zerbröselt, ist seine schiere Grausam- und Bösartigkeit ein echter Schock. Hier gibt es keine Hassliebe mehr - er ist ein schrecklicher Sadist, der die Truppe physisch und seelisch foltert.

Nun ja... Wir beschwören Umbra und kehren zu Lucis zurück. Wir mögen Ardyn lieber, wenn er im Geliebter-Feind-Modus ist.


Lara und Ana - Rise of the Tomb Raider

Es ist immer ein bisschen komisch, wenn man die neue Freundin seines Vaters trifft. Aber wenn die sich dann auch noch als Spionin einer finsteren Geheimgesellschaft herausstellt? Dann wird das Ganze doch etwas unangenehm.

Ana hatte was mit Laras Vater und wurde Teil des Lebens der jungen Abenteurerin - die zwei eint eine freundliche, familiäre Beziehung. Was Lara aber nicht weiß, ist, dass Ana im Geheimen für Trinity arbeitet und damit beauftragt ist, Croft im Auge zu behalten, um von ihr zur göttlichen Quelle und dem ewigen Leben geführt zu werden.

Man muss wohl nicht extra erwähnen, dass Lara vor Wut rast, als sie das herausfindet.

Aber auch wenn Ana kalt und berechnend sein mag, sorgt sie sich wirklich um Lara. Sie will sie nicht töten, versucht sogar, sie auf Trinitys Seite zu ziehen. Und trotz Laras (verständlichem) Zorn ist die Abenteurerin bezüglich Ana hin- und hergerissen - sie tötet sie nicht, sondern nimmt sie gefangen, und sie ist sichtlich bestürzt, als Ana ermordet wird.

Was soll man da schon sagen? Familie ist nun mal kompliziert…


Squall und Cifer - FINAL FANTASY VIII

Diese beiden Schüler von Balamb Garden haben vieles gemein. Beispielsweise nutzen sie beide Gunblades, ihre soziale Kompetenz ist… überschaubar und sie stehen beide auf dasselbe Mädchen (was ziemlich heikel ist, wenn man mal drüber nachdenkt).

Aber statt Kumpel zu sein, scheint das Schicksal für Squall und Cifer die ewige Rivalität vorgesehen zu haben und einen ständigen Wettbewerb zwischen ihnen, wer nun der Bessere ist. Die Rivalität macht sie zu den fähigsten Schülern der Einrichtung, selbst wenn die Dinge manchmal ein bisschen aus der Spur geraten - wie ihre Narben beweisen.

Doch trotz aller Feindseligkeit gibt es Respekt zwischen den beiden. Als Squall sein SEED-Examen erfolgreich ablegt, steht Cifer mit seinem Applaus an vorderster Stelle, obwohl er selbst diesen Test vermasselt hat (er besitzt ein faszinierendes Talent zur Eigensabotage).

Im Gegenzug sind Squall und seine Freunde sehr betrübt, als Cifer sich nicht auf die Seite seiner Klassenkameraden, sondern die der finsteren Hexe schlägt. Und während sein zunehmend wirres Verhalten zu einem gewaltigen Chaos eskaliert, wird Cifer von Squall nie als wirklich böse eingeschätzt.


Zidane und Steiner - FINAL FANTASY IX

Der eine ist ein diebischer Freigeist, der der Obrigkeit eine Nase dreht. Der andere ist ein neurotischer Ritter, der Königin und Vaterland über alles stellt. Und was bekommt man, wenn man sie zusammenbringt? (Also abgesehen von der Prämisse einer großartigen Sitcom?)

Eine der fesselndsten Beziehungen in FINAL FANTASY IX.

Zidane und Steiner geraten im Spiel ständig aneinander. Steiner hält Zidane für einen Schürzenjäger und Banditen, der die Menschen nicht mit dem nötigen Respekt behandelt - was, so viel muss man eingestehen, prinzipiell richtig ist. Zidane hält Steiner für hochnäsig, eingerostet und unfähig, für sich selbst zu denken - auch das ist eine recht akkurate Einschätzung.

Aber im Grunde sind beides gute Typen, und im Fortlauf ihrer gemeinsamen Reise beginnen sich ihre Augen für die Perspektive des jeweils anderen zu öffnen. Steiner realisiert, dass blindes Festhalten an Befehlen nicht zwingend gerecht oder ehrenvoll ist, und Zidane wird reifer und beginnt, sich verantwortungsvoller zu verhalten.

Als sich die Geschichte dem Ende nähert, haben die beiden ihre Hassliebe hinter sich gelassen und werden Freunde. Auch wenn Zidane Steiner von Zeit zu Zeit noch ein bisschen aufzieht.


Wie findet ihr unsere Aufzählung? Gibt es Hasslieben, die es auf unsere Liste hätten schaffen sollen? Sagt es uns gerne auf den sozialen Medien:

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