Werft einen frischen Blick auf Tactics Ogre: Reborn

Wir sehen uns die Gameplay-Systeme im Spiel an und gehen der Frage nach, warum dieser Titel immer noch als Kronjuwel unter den Taktik-RPGs angesehen wird!
Von Duncan Heaney
Schlagwörter: Tactics Ogre: Reborn

Seid ihr bereit für ein kleines Update zu Tactics Ogre: Reborn?

Letztes Mal haben wir euch einen allgemeinen Überblick gegeben, ein Licht auf die Story, Charaktere und neuen Verbesserungen geworfen, die diesem Taktik-RPG-Klassiker verpasst werden. Und heute wollen wir ins Detail gehen und ein bisschen über die verschiedenen Gameplay-Systeme sprechen.

In vielerlei Hinsicht war Tactics Ogre der Trendsetter für taktische Rollenspiele, und es gab zahlreiche Spiele - von Square Enix wie von anderen Unternehmen -, die sich von seinen Systemen inspirieren ließen. Dass viele dieses Spiel als Sternstunde des Genres betrachten, ist ein echter Beweis für die Tiefe der Systeme im Spiel und der Qualität der Ausführung der vielen Ideen.

In Tactics Ogre: Reborn bleiben einige Elemente gleich, während andere verfeinert wurden, um die bislang beste Version des Spiels zu schaffen! Auf einige der Verbesserungen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt eingehen - jetzt wollen wir erst mal ein paar Grundelemente des Gameplay betrachten.


Tarotkarten und Charaktererstellung

Tarotkarten sind üblicherweise mit dem Weissagen der Zukunft verknüpft, aber sie sind auch tief in der Ogre Battle-Serie verwurzelt.

In Tactics Ogre spielen sie eine wichtige Rolle, und zwar nicht nur im Gameplay, sondern auch bei der Charaktererstellung.

Wenn ihr zu Beginn des Spiels den Charakter erstellt, dann werdet ihr nach einem Geburtsdatum für den Protagonisten Denam gefragt.

Anschließend erscheinen 22 der Tarotkarten, die als die Hauptarkana bekannt sind, und stellen Fragen.

Denams anfängliche Werte werden von euren Antworten auf diese Fragen bestimmt.


Die Elemente

Es gibt acht Elemente in Tactics Ogre: Reborn: Feuer, Wasser, Wind, Erde, Dunkelheit, Licht, Blitz und Eis. Der letzte Schritt bei der Charaktererstellung ist die Wahl des Gottes aus der Mythenwelt Xytegenias, dessen Schutz Denam erbitten soll (mehr dazu gleich).

Andere Einheiten haben ebenfalls ein Element, das allerdings bereits von vornherein festgelegt ist. Wird dieses Element mit dem Element der jeweils verwendeten Magie oder Waffe in Einklang gebracht, dann lässt sich eine noch größere Macht entfesseln.

Wenn beispielsweise eine Feuer-Element-Zauberer Feuermagie verwendet, dann verursacht er erheblich mehr Schaden!

Zu Elementen gibt es andere Elemente, gegenüber denen sie stärker oder schwächer sind. Erde ist beispielsweise schwach gegen Wind, aber stark gegen Blitz.


Die Götter

Acht Götter herrschen über die Elemente. Ihre Optiken wurden von Tsubasa Masao geschaffen, der das Charakterdesign der PSP-Version des Spiels verantwortete.

Xoshonell, die Göttin des Feuers

Das erstgeborene Kind des Himmelsgottes Bora und der Erdgöttin Anem. Obwohl sie die ältere Schwester Philahas und Vaseqsas ist, stellte sie sich hinter keinen ihrer Brüder. So weigerte sie sich auch, Philaha später in der Ogerschlacht gegen die Dämonen der Finsternis zu unterstützen, eine Entscheidung, die Philaha respektierte.

Denn Xoshonell ist die mächtigste der Gottheiten im Himmelreich, mächtiger noch als Philaha. Sie enthält sich Konflikten zwischen Gut und Böse, um das Schicksal der Welt nicht zu lenken. Stattdessen hat sie Erbarmen mit jenen in wahrer Not und erhört ihre Hilferufe.

Unter ihrer Rüstung verbirgt sich ein Antlitz, gezeichnet von unvergleichbarer Schönheit, Reinheit und Güte.

Greuza, die Göttin des Wassers

Die Tochter des Meeresgottes Vaseqsa und der Luftgöttin, Phora. Wie Ishtar kam sie bewaffnet und in Rüstung auf die Welt, ihre Waffe ist eine Lanze. Im Himmelreich dient sie unter Philaha als Befehlshaberin einer göttlichen Armee aus 500.000 Soldaten.

Doch sie ist auch für ihre Eifersucht bekannt: Wann immer ihr Mann Zamunza, der Gott des Vergnügens, sie betrügt, verwandelt die sittsame Göttin sich in einen wilden Drachen, der vernichtende Stürme entfacht.

Wie Hahnela wird sie seit alten Zeiten in Valeria verehrt. In Vasque gilt Greuza als die höchste Gottheit und wird als Symbol der Rache und Macht angebetet.

Hahnela, die Göttin des Windes

Die Tochter des Weisheitsgottes Horup und der Gerechtigkeitsgöttin Phelahna. Es heißt, aus ihren Fußstapfen wurden die vier Winde, wie Zephyros, der Westwind, und Euros, der Ostwind, geboren.

Als Inselvolk lebten die Menschen Valerias seit jeher im Einklang mit dem Meer, das es umgibt und mit seinen Schätzen segnet. Hahnela wird deshalb auch als Schutzgöttin des Meeres verehrt, weil sie den Wellen Leben einhaucht.

Vaasa, die Göttin der Erde

Als der Himmelsgott Bora und die Erdgöttin Anem starben, wurde das Himmelreich vom Erdreich getrennt – dies war die Geburt der Welt und aus dem lauten Knirschen dieses gewaltigen Bruchs wurde Vaasa geboren.

Fortan wachte sie an Anems Stelle über die Erde, segnete mit Philahas Hilfe den Boden und schuf Leben.

Doch als Demunza, der König der Unterwelt, ihre Tochter Danika entführte, teilte sie aus Kummer diesen Segen auch mit der Unterwelt. So entstanden die Jahreszeiten und der Wechsel aus Leben und Tod.

Die Menschen verehren Vaasa daher nicht nur als Göttin der Fruchtbarkeit. In Bestattungsritualen rufen sie Vaasa mit ihren Klagen an, damit sie die Toten ins Jenseits führt.

Nestharot, die Göttin des Blitzes

Die Tochter des Wolkengottes Aranda und der Gerechtigkeitsgöttin Phelana. Sie ist auch als Göttin des Urteils bekannt, ihre Zahnräder sind ein Symbol für die göttliche Ordnung der Welt.

Wie Xoshonell verblieb sie während der Ogerschlacht neutral. Als die Schlacht endete, fällte sie jedoch das Urteil, dass die Oger in die Unterwelt verbannt werden sollten.

Vor allem in den Unterdrückten und Gebeutelten ist der Glaube an Nestharot tief verwurzelt. Sie verehrten sie schon lange für ihre unbeeinflusste Gerechtigkeit. Und so beteten viele Menschen sie selbst dann weiter im Verborgenen an, als der Friedenskönig Dorgalua Valeria unter einer Religion vereinte und Philaha zum einzig wahren Gott erklärte.

Lyuneram, die Göttin des Eises

Lyuneram entsprang aus den Tränen des Berggottes Morada über den Tod der Erdgöttin Anem. Bei ihrem ersten Augenaufschlag froren die Tränen ein und bildeten eisige Tundren und gewaltige Gletscher.

Als Philaha mit seinem älteren Bruder Demunza um die Herrschaft über das Himmelreich kämpfte, schlug sich Lyuneram sich auf Demunzas Seite. Sie erschuf einen riesigen Wall aus Eis, den nicht einmal Philaha mit seinen mächtigen Sonnenstrahlen zum Schmelzen bringen konnte, und brachte so Philahas Scharen auf ihrem Marsch zum Stillstand.

Demunza nutzte die Gunst der Stunde und stieg in die Unterwelt hinab, wo er sich zum König krönte. Von Demunza zurückgelassen ergab sich Lyuneram. In seiner Güte verzeihte Philaha ihr und schenkte ihr einen Platz unter den Göttern des Himmelreichs.

Ashmedai, der Gott der Finsternis

In der Ogerschlacht führte Ashmedai unter Demunza, dem König der Unterwelt, die hundertacht Legionen gegen Philaha an.

Obwohl der Großteil seiner Kräfte nach der Niederlage in der Schlacht versiegelt wurde, blieb er mächtig genug, um großes Unheil zu anrichten zu können. Derzeit scheint jedoch das Gegenteil der Fall zu sein. Die folgende Erzählung ist eine der beliebtesten Erklärung dafür.

In den Anfängen der xytegenischen Ära wurde Ashmedai vom Alchemisten Ghatham beschworen und verlor eine Wette gegen ihn. Sein Einsatz war das Versprechen, fortan den Menschen zur Seite zu stehen. Ob es wirklich diese List Ghathams oder vielleicht gar Ashmedais eigener Wille war, der seinen Sinneswandel zur Folge hatte, lässt sich nicht sagen. Fest steht jedoch, dass der der Menschheit nicht länger feindlich gesinnt ist.

Ishtar, die Göttin des Lichts und des Kriegs

Als der Sonnengott Philara gemeinsam mit seinen Geschwistern ihren Vater Bora, den Herrscher über das Himmelreich, tötete, entsprang Ishtar aus dessen Blut.

Sie kam bewaffnet mit silbernen Schwertern in einer Rüstung über einem weißen Kleid zur Welt. Mit seinem letzten Atemzug befahl Bora seiner neugeboreren Tochter, Rache an Philara zu üben. Doch der Gedanke an solch einen abscheulichen Akt erschütterte die kluge Ishtar. Sie widersetzte sich dem Willen ihres Vaters und bat Philaha, sie aufzunehmen. Mit offenen Armen empfing ihr Bruder sie und schenkte ihr einen Platz unter den Gottheiten des Himmelreichs.

Ishtars weißes Kleid symbolisiert ihre Reinheit, ihre strahlende Rüstung und die Schwerter stehen für Triumph. Die Menschen verehren sie als Göttin, die ihnen Moral einflösst und sie auf den richtigen Weg zu Ruhm und Sieg führt.


Einheiten und Klassen

Denam ist nicht nur ein fähiger Kämpfer - er wird auch zum Anführer seines eigenen Ritterordens!

Die Individuen, die diesen Orden bestücken, werden Einheiten genannt, und sie können aus einer großen Vielfalt von Klassen stammen, die alle ihre eigenen Fähigkeiten besitzen.

Einheiten entwickeln sich und werden stärker, zuvorderst durch den Sieg über Gegner und in der Schlacht, aber auch durch den Kauf von Ausrüstung in Läden oder das Erlernen von Magie.

Die Steigerung der Werte beim Aufstieg sind für jede Klasse unterschiedlich. Bei einem Zauberer kommt es beispielsweise zu einer leichteren Erhöhung des INT-Werts (Intelligenz), Berserker können besser ihre Stärke steigern und einem Ritter fällt es einfacher, die Lebenskraft zu erhöhen.

Ihr könnt euren eigenen, einzigartigen Orden erschaffen - wen werdet ihr als Verbündeten wählen? Und welche Klassen werdet ihr trainieren?


Das Kampfsystem

Tactics Ogre: Reborn liefert tiefe, mitreißende Kampfszenarien, bei denen taktisches Denken gefragt ist, um Erfolge zu erzielen.

Beim Bewegen über die Weltkarte könnt ihr euch nach Erreichen eures Zielpunkts in die Schlacht werfen - oder auf dem Weg dorthin.

Wenn ihr einen Kampf beginnt, geht es erst mal in den Truppenbildschirm. Hier könnt ihr die Einheiten wählen, die am Kampf teilnehmen sollen, und ihre Formation bestimmen. Ihr könnt euch auch Infos zu den Einheiten prüfen und die Ausrüstung wechseln.

Die Zahl der Einheiten, die teilnehmen können, ist jeweils spezifisch für die Schlacht.

Wenn der Kampf startet, dann werden die Siegbedingungen angezeigt.

Die Kämpfe in Tactics Ogre: Reborn sind nicht rundenbasiert. Sie laufen innerhalb des RT-Systems ab ("Recovery Time", zu Deutsch Wiederherstellungszeit). Die Einheiten machen ihre Züge in Übereinstimmung mit Faktoren wie ihrer Beweglichkeit und Ausrüstung - und zwar Freund und Feind gleichermaßen.

Wenn eine Einheit eine Aktion durchführen kann, dann befindet sie sich im AT-Zustand ("Attack Turn", Angriffszug).

Wenn die Siegbedingungen erfüllt sind, dann gewinnt ihr die Schlacht.

Wenn das Besiegen einer bestimmten Einheit als Ziel ausgegeben wird, dann endet die Schlacht, sobald diese Einheit erledigt ist - auch wenn es noch Gegner gibt, die am Leben sind.

Im Ergebnisbildschirm nach dem Sieg habt ihr die Möglichkeit, an Item-Beutel zu kommen, die ihr im Kampf nicht geborgen habt.

Ihr könnt auch sehen, wie viel EP eure Leute verdient haben und welche Einheiten im Level aufgestiegen sind.


Verzweigende Story mit mehreren Enden

Tactics Ogre: Reborn besitzt ein Mehr-Szenarien-System, bei dem die Entwicklung der Story und ihr letztlicher Ausgang von eurem Handeln abhängen kann.

Denam wird im Lauf des Spiels mit vielen schweren Entscheidungen konfrontiert, und die Leute, die er trifft, und auch die Welt Valeria selbst werden von seinen Entscheidungen erheblich in Mitleidenschaft gezogen.

Euch erwarten alle Arten schockierender Entwicklungen - von der Begegnung mit neuen Charakteren bis zu Verbündeten, die aufgrund ihrer Ideologie von Freunden zu Feinden werden.

Das war jetzt ein recht breiter Überblick über das Gameplay von Tactics Ogre: Reborn, der allerdings nur an der Oberfläche dieses Taktik-RPGs kratzt.

Das Spiel erscheint am 11. November 2022 physisch und digital für PS5, PS4, Nintendo Switch und PC via Steam, und kann jetzt vorbestellt werden.

Wer die Standard-Edition digital vorbestellt, erhält einen Download-Code für den "Tactics Ogre: Reborn Digital Mini Soundtrack", der aus drei Songs des Tactics Ogre: Reborn-Original-Soundtracks besteht, die allesamt von Hitoshi Sakimoto komponiert und live aufgenommen wurden.

Zudem ist auf PS5, PS4 und Steam eine Digital Premium Edition erhältlich. Sie umfasst das Spiel und den kompletten Tactics Ogre: Reborn-Original-Soundtrack.

Wenn ihr die Digital Premium Edition vorbestellt, dann erhaltet ihr den "Tactics Ogre (1995) Digital Mini Soundtrack", der eine Auswahl von zehn Chiptune-Stücken des Originalspiels umfasst. Diese damals perfektionierten Chiptune-Originale fühlen sich leicht anders an als die neu aufgenommene Live-Musik von Tactics Ogre: Reborn!

Natürlich werden wir in Richtung Veröffentlichung noch mehr über dieses Spiel zu erzählen haben. Folgt am besten Square Enix auf Social Media, um keine News und Updates zu verpassen:

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